Das Beizen von Edelstahl kann in verschiedenen Verfahren durchgeführt werden. Es gibt das Tauchbeizen, das Sprühbeizen, das Beizen mittels Beizpaste und es gibt das Rotationsbeizverfahren. Das Beizen hat immer den gleichen Zweck. Die benetzte Oberfläche wird durch die aggressive Säure angegriffen und die obersten Schichten (1 – 3 µm) des Edelstahls werden gelöst. In diesen Schichten befindet sich als oberster Layer die Passivschicht (Chromoxidschicht), die den Edelstahl korrosionsbeständig macht. Auch dieser wird während des Beizvorgangs entfernt. Allerdings hat Edelstahl die wunderbare Eigenschaft der Selbstheilung. Dies bedeutet, dass sich die Chromoxidschicht in Verbindung mit dem Luftsauerstoff von alleine wieder ausbildet.
Nach 24 – 48 Stunden ist die Oberfläche erneut vollends passiviert. Die Passivschicht schützt den Edelstahl gegen Korrosion. Ausbilden kann sich die Passivschicht nur auf metallisch reinen Oberflächen, die keine Verunreinigungen und/oder Fehloxide besitzen. Diese stören die Ausbildung der Passivschicht und führen unweigerlich an jenen Stellen zu Korrosion und eventuell zu Materialversagen.
Das Beizen erzeugt durch den geringen Materialabtrag und nach einer intensiven und genauen Hochdruckreinigung eben diese metallisch reine Oberfläche. Der Ausbildung der Passivschicht über das gesamte Werkstück steht kein störender Faktor im Wege.
Zudem führt gerade das großflächige Benetzen der Oberfläche zu einem einheitlichen Aussehen des Edelstahls und einer hervorragenden Optik, die Ihr Produkt bei Ihrem Kunden nicht nur technisch glänzen lässt.